Spielhaus – da will man nie raus!
Dienstag, 22. September 2009Wie schön, dass irgendwann mal jemand die Idee hatte, ein Spielhaus für Kinder zu bauen! Die vorhergehenden
Generationen konnten sich glücklich schätzen, wenn sie eine kleine Puppenstube geschenkt bekamen!
Erinnert ihr euch noch an das Lieblingsspiel aus Kindertagen? Ich wette, es war “ Mutter, Vater , Kind!“ Wenn es doch damals auch schon Spielhäuser für Kinder gegeben hätte! In einer kleinen abgschirmten Welt können die
Kleinen in ihrer eigenen Welt agieren und haben nicht immer das Gefühl, von der Erwachsenen beobachtet zu werden.
Ohne sich dessen bewusst zu sein, trainieren die Kinder ihr Sozialverhalten , schlüpfen in verschiedene Rollen,
spiegeln dabei teilweise sehr genau ihre Umwelt, da sie oft Rituale oder das typische Verhalten ihrer Eltern
kopieren. Deshalb ist auch für Mutter und Vater das Beobachten der Sprösslinge beim Spielen sehr aufschlussreich.
In einer Zeit, in der viele Kinder vor dem Fernseher geparkt werden oder schon ein gewisses Suchtpotenzial beim Umgang mit ihrem Computer entwickeln, kann es gar nicht genug Spielhäuser für Kinder geben. Anstatt nur einseitig Sprache zu konsumieren, werden sie mit ihren Freunden selbst aktiv und trainieren im Spiel nicht nur die Fähigkeit sich auszudrücken. Sie erfahren so auch durch die zustimmende oder ablehnende Haltung ihrer
Spielgefährten , inwieweit es ihnen gelingt, eigene Wünsche oder Vorstellungen zu formulieren bzw. durchzusetzen.
Schon sehr früh kann man als geübter Beobachter erkennen, wer dazu neigt, sich ständig unterzuorden oder wer immer erwartet, dass die anderen sozusagen nach seiner Pfeife tanzen. Hier kann die gegenseitige Selbsterziehung manchmal wirksamer sein als der Regulierungsversuch der überbesorgten Mutter.
Ein unschätzbarer Vorteil solcher Spielhäuser besteht ohne Zweifel darin, dass sie meistens im Garten aufgestellt werden. Was gibt es Schöneres und Gesünderes als das Spiel in der freien Natur? Kinder müssen ihre Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, und dazu bietet das Spielhaus die idealen Voraussetzungen.
Schließlich muss es auch ein bisschen eingerichtet werden. Was liegt also näher, als aus den Brettern, die Vati hoffentlich irgendwo findet, selbst einen Tisch als Ablage zu basteln? Natürlich müssen auch ein paar Blumen her, aber was findet sich nicht so alles in Muttis Garten? Autsch! Sogar Brennesseln! Aber dieses unangenehme
Kribbeln ist schnell vergessen und eine wertvolle Erfahrung bleibt gespeichert.
Ob es nicht sogar Spaß macht, selbst einige Blümchen zu pflanzen und ihnen beim Wachsen zuzusehen? Das
Gießen ist natürlich ein Gaudi, besonders an warmen Tagen, wenn die jungen Bewohner des Spielhauses mit
nackten Füßen durch das feuchte Beet tippeln können .Wenn Mutti starke Nerven hat, kann man mal so richtig
mit Modder spielen! Die Waschmittelindustrie hält genügend Pulver zu Beseitigung der Spuren in der Hinterhand!
Wer sein Kind mit einem Spielhaus beglückt, sollte auch an wetterfeste Kleidung denken. Denn nicht nur bei
schönem Wetter fühlt sich so ein kleiner Erdenbewohner darin so wohl wie die Wildsau in der Kuhle!